Frankreich - Côtes de Provence - Geschichte

Côtes de Provence - Geschichte

Die erste Rebe Frankreichs wurde in der Provence gepflanzt. Phönizische Kaufleute gründeten 2.600 vor Christus den Handelsstützpunkt Marseille und brachten die ersten Rebstöcke aus dem Mittleren Orient mit.

Zur Römerzeit hatten die Weine eine klare Farbe. Die Maischevergärung war noch nicht verbreitet. Die beliebtesten Weine ähnelten (in der Farbe) den heutigen Roséweinen. Man kann sagen, dass die Ross die ältesten Weine sind. Mit der Eroberung Galliens durch die Römer breiteten sich die Weinberge über das gesamte Gebiet des heutigen Frankreichs aus.

Die Techniken zur Weinbereitung wurden  weiterentwickelt, und es entstanden die ersten Weinbauregionen Frankreichs. Die erste große Glanzzeit der Weine aus der Provence war das Mittelalter. Momentan erleben die Weine einen regelrechten Boom.

2600 Jahre Weinkultur

2600 Jahre Weinkultur Bereits vor rund einer Million Jahren wuchsen an den Ufern des Mittelmeeres Weinstöcke. Die Wildreben von damals haben jedoch mit den dort heute kultivierten Vitis vinifera Sorten nur wenig gemeinsam. In der Provence datiert man den Beginn des Weinbaus auf den Anfang des sechsten Jahrhunderts vor Christus.

Damals erreichten die Griechen den Landstrich. Sie betrieben Weinbau rund um ihre Kolonien – dem heutigen Saint-Tropez, Antibes und Nizza. Allerdings dauerte es weitere vier Jahrhunderte bis sich - durch den Sieg Roms über Gallien - der Wein an der ganzen Mittelmeerküste ausbreitete. Die Römer verfügten über eine entwickelte Weinkultur und brachten neben modernen Techniken auch neue Rebsorten mit.

Während des Hochmittelalters trieben vor allem die großen Klosterorden den Weinbau in der Provence voran. Neben der Herstellung von Messwein waren auch Mengen für den Handel bestimmt, die den Orden einen beträchtlichen Anteil ihres Einkommens sicherten.

Bis Ende des 14. Jahrhunderts waren es vor allem große Adelsfamilien, Königsgetreue und Offiziere des königlichen Heeres, die zahlreiche Weingüter erwarben und verwalteten. Schon bald reichte der Ruhm der Weine über die Grenzen der Provence hinaus. Dank Elenore de Provence, die 1236 Henry III. von England heiratete, lernte der englische Hof die Weine der Provence schätzen. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden sie die bevorzugten Weine der französischen Könige. Der prosperierende Weinbau kam jedoch Ende des 18. Jahrhunderts fast ganz zum Erliegen. Die ab 1860 aus Nordamerika  eingeschleppte Reblaus (Phylloxera vastatrix) vernichtete die Weinberge des Alten Kontinents.

Auch den Rebflächen der Provence fügt das Insekt großen Schaden zu, so dass viele Anbauflächen  verschwanden. Durch Verwendng von resistenten amerikanischen Unterlagsreben sowie großem technischen und  finanziellen Aufwand erholte sich die Weinwelt nach und nach bis sie Anfang des 20. Jahrhunderts vor einem neuen Problem steht: der Überproduktion. Dies führte 1907 zum Erlass eines Gesetzes, das eine strenge Kontrolle der Weinproduktion sicherstellte. Außerdem untersagte es den Zusatz von Zucker in einigen Anbaugebieten Frankreichs - unter anderem auch in der Provence - wo das Klima die Trauben natürlich reifen lässt.

Seit 1951 sind die Lagen für die Produktion von Côtes de Provence-Weinen, der Rebsortenspiegel, die zugelassenen Höchsterträge und die Weinbereitungsverfahren genau festgelegt. 1955 genehmigte das INAO, das Nationale Institut für Qualitätsweine mit begrenzter Herkunft, 23 Regionen das Führen der Klassifizierung "Crus classés".

1977 wurden die Côtes de Provence-Weine in die Appellation d'Origine Controllée (Weine mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung) aufgenommen, der höchsten Qualitätsstufe für französische Weine.

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