Deutschland - Archiv 2004

Gourmet-Reise mit fünf Stationen

Große Kooperation mit Slow Food Freiburg und Gastronomen für Genießer in Baden - Regionale Produkte und die besten Bioweine aus Baden kommen auf den Tisch

FREIBURG. Wenn mehrere Partner sich für eine Sache einsetzen, dann gibt es meist ein übergeordnetes ideelles Ziel. So auch bei der Gourmet-Reise, der erstmaligen Kooperation von ECOVIN Baden mit den Feinschmeckern von Slow Food Freiburg und fünf Gastronomen zwischen Lahr und Lörrach.

Gemeinsam wollen sie regionale Produkte bester Qualität auf den Tisch bringen und damit die Vorteile der heimischen, im besten Fall auch biologisch erzeugten Produkte demonstrieren.

 

Dass diese Vorzüge den Kunden und Gästen näher gebracht werden sollen, darin sind sich alle Beteiligten einig: Frische Ware bester Qualität aus der Region, das wird nicht nur von Politikern gelobt,  sondern steht auch bei Verbrauchern hoch im Kurs. Dass die Kaufentscheidung letztlich doch oft anders ausfällt, hat viele Gründe: Herkunft, Frische und Qualität der Produkte werden nicht immer klar erkannt, es fehlen die Erfahrungen oder Empfehlungen, denen man vertrauen kann. Manche kennen auch einfach die Bezugsquellen nicht.

 

Mit dem neuen Projekt werden nicht nur diese Hemmschwellen beseitigt. Damit bei der Gourmet-Reise gute und nachhaltige Eindrücke entstehen, bringen alle Partner dieses Projekts ihre Erfahrungen und die besten Produkte mit. Das Grundgerüst bilden die besten badischen Bioweine des Jahres 2004, die eine unabhängige Jury im April in Freiburg prämiert hat. 21 Weine und Sekte von ECOVIN- und Bioland-Betrieben wurden ausgezeichnet.

 

Eingeteilt und verkostet wird diese Bestenauswahl nach ihrer Eignung zur Begleitung eines Menüs. Eine bislang ungewöhnliche Kategorisierung, deren Erfolg sich auch die Slow Food Mitglieder auf die Fahne schreiben. "Mit unserer ersten Teilnahme an der ECOVIN-Präsentation vor vier Jahren haben wir uns mit ECOVIN Baden auf dieses Schema verständigt, weil es für den Weintrinker viel brauchbarer ist, als die hergebrachte Kategorisierung nach Rebsorten" berichtet Thomas Weidner für das Freiburger Slow Food Convivium.

 

Bei Paulin Köpfer von ECOVIN rannte er damit offene Türen ein: "Bei uns stehen Weinqualität und Genuss im Vordergrund", berichtet er. Um den Zusammenhang deutlich zu machen, lag denn auch nichts näher, als nun die passenden Gerichte  für die prämierten Weine zu suchen. Fündig geworden sind ECOVIN- und Slow-Food-Vertreter bei denjenigen prominenten Gastro-Adressen der Region, wo schon länger vorzugsweise frische regionale, oft auch biologische Produkte zum Einsatz kommen.

 

Sabine Ipser vom Freiburger Gasthaus Kybfelsen zum Beispiel hat schon lange biologische Zutaten und Weine auf dem Einkaufszettel. Teilweise ließen sich aber die höheren Einkaufspreise nicht durchsetzen, berichtet sie. Umso mehr freut sie sich deshalb über die vergleichsweise moderaten Preisaufschläge für Bioweine. "Beim Wein", so ihre Erfahrung, bestellen die Gäste sowieso fast ausschließlich nach Qualität und landen dann auf diesem Wege oftmals bei den Bioweinen.

 

Karl-Josef Fuchs vom "Spielweg" in Münstertal kennt diese Haltung auch von seinen Gästen, obwohl diese für regionale und biologische Produkte besonders sensibilisiert sein dürften: Die Käserei von Fuchs genießt einen guten Ruf, andere regionale Produkte, beispielsweise vom Hinterwälder Rind, dominieren die Karte. Und  auch Christoph Wermuth vom Restaurant Jägerhaus in Kandern-Egerten setzt auf regionale, und wo es geht, auch auf biologische Ware. "Seit 16 Jahren bevorzugen wir biologische Zutaten und Weine", berichtet er, wobei in der Anfangszeit die Qualität den Ansprüchen der Küche nicht immer genügten. "Heute gibt es da keinen Unterschied mehr zu konventionellen Produkten", meint er.

 

Wie lange der Weg zu einer guten Bio-Auswahl ist, hat auch Friedrich Mayer vom Gasthaus Kreuz in Feldkirch feststellen müssen: Da wurden Betriebe für Fleisch persönlich besucht, Gemüse und Salat von weiteren Erzeugern getestet. Jetzt sind auch Wildkräuter für das Menü organisiert. Bioweine stehen zwar hier wie in den anderen Betrieben schon länger auf der Karte.

 

Das Angebot der besten badischen Bioweine für diese Aktion schätzen dennoch alle Gastwirte besonders, wurden Ihnen doch die prämierten Weine auf dem Tablett serviert.  "Rund um die Siegerweine ein Menü zu gestalten, war eine Herausforderung und eine für Freude alle", fasst Paulin Köpfer seine Erfahrungen zusammen und hofft - ebenso wie die Gastwirte - auf einen Erfolg und eine Fortsetzung der Gemeinschaftsaktion im nächsten Jahr.

Infos: www.Ecovin-Baden.de